Was macht Haute-Savoie oder Hochsavoyen so toll ? Unter anderem :
- Der Mont-Blanc und seine Umgebung : die Tour du Mont-Blanc mit Start in Chamonix, ihre 166 km und 9500+ Höhenmeter ist eine prachtvolle Wandertour die ich nur empfehlen kann.
- Der Lac d’Annecy, oft der « blaue See » genannt, ist der zweite größte See Frankreichs (aus der Eiszeit)
- Die Kühe und der Reblochon !!! Dieser Weichkäse aus Kuhmilch gehört zu meinen Lieblingskäsen.
Reblochon ist ein Bauernkäse, der seit dem 14. Jahrhundert im Aravis-Massiv herstellt wird. Damals musste jeder Bauer, der eine Alm pachtete, an den Besitzer eine Gebühr zahlen, welche Höhe zur Menge der gemolkenen Milch proportional war. Schnell kamen die pfiffigen Bauern auf die Idee, ihre Kühe nur zum Teil zu melken. Sobald der Eigentümer seine Abgabe geholt hatte und weg war, melkte der Bauer seine Kühe nochmal 😉 Die restliche Milch war sehr fett und damit konnte er den leckeren Reblochon machen.
„Blocher“ hieß im Dialekt melken, also „re-blocher“ = nochmal melken.
Mit reblochon kann man eine köstliche tartiflette kochen. Dieses deftige traditionelle Gericht mit Kartoffeln und Speckwürfeln gewährt einem nach einem Tag unterwegs in den Bergen eine richtige Erholung 🙂
Eine Speise, die sich am Tisch mit vielen Leuten genießen lässt und für eine gemütliche Atmosphäre sorgt. Ein trockener Weißwein aus Savoyen (Apremont, Roussette) sollte das Bild perfekt vervollständigen.
Das Rezept ist kinderleicht.
C’est simple comme bonjour
Tartiflette: Kartoffelauflauf von Hochsavoyen
Portionen: 8 Personen
Arbeitszeit: 30 Min / Kochzeit: 30 Min / Gesamtzeit: 60 Min
Zutaten
- 2 Stücke Reblochon (1 Kg Käse)
- 2,5 Kg Kartoffeln
- 8 Zwiebeln
- 400 g Speckwürfel
- 40 cl trockener Weißwein aus der Savoie, z.B. Apremont (fakultativ, verleiht aber viel mehr Geschmack)
- Eine Zehe Knoblauch
- Pfeffer, Salz
Zubereitung
- Ganze Kartoffeln im kochenden Wasser 20 min kochen (oder Dampfkochen).
Dann schälen und in dicke Scheiben schneiden. - In der Zwischenzeit die Zwiebeln klein schneiden und in einer Pfanne mit etwas Butter oder Öl goldgelb anbraten.
- Speckwürfel dazugeben und ca. 10 Min bei mittlerer Hitze dünsten.
- Die Auflaufform mit der längshalbierten Knoblauchzehe ausreiben und leicht einfetten.
- Dann Schichtweise vorgehen. Erstmal die Hälfte der Kartoffeln verteilen, dann die Zwiebel-Speck-Mischung und schließlich die zweite Hälfte Kartoffeln.
- Den Weißwein darüber gießen. Gut pfeffern, nur ein wenig salzen.
- Die Stücke Reblochon mit einem langen Messer längst halbieren und auf den Gratin legen (Käserinde nach oben)
- Im Ofen bei 200°C mit Umluft 30 Min überbacken. Der Käse schmelzt und verbreitet sich in den Auflauf, während die Rinde schön gegrillt wird!
Nicht gerade diätetisch aber so lecker! In den Bergen braucht man sowieso Kalorien oder? Ein grüner Salat kann eine tartiflette gut begleiten und gibt dabei ein besseres Gewissen 😉
Wenn du keinen Reblochon findest, gibt’s vielleicht Ersatzmöglichkeiten. Schau mal bei Janke, die eine Tartiflette « eigene Art » gemacht hat.
Um deine viele Zwiebeln schnell und ohne Tränen zu schneiden, empfehle ich solche Gemüseschneider, günstig und voll praktisch!
Régalez-vous !
Julia meint
Eine köstlich leckere Idee! Danke für das tolle Rezept.
Viele Grüße Julia von
http://www.habe-ich-selbstgemacht.de
Andreas meint
Die Tartiflette war der Hammer! Ich habe ja von der „Original-Tarftiflette“ gegessen, die auf den Bildern zu sehen ist. Es ist auch sehr einfach zuzubereiten, man muss kein Profi-Gourmet sein.
Schade ist nur, dass man den Reblochon-Käse nicht an jeder Straßenecke kaufen kann.
Wenn die Kochtöpfe reden meint
Lieber Andreas, um Reblochon zu holen, könntest du mal eine Radtour in Hoch-Savoyen unternehmen 😉
Katrin meint
Sehr zu empfehlen:-) Deshalb haben wir diese Tradition doch glatt übernommen und immer einen Reblochon im Gefrierschrank!
Wenn die Kochtöpfe reden meint
Die Tradition mit angepassten Portionen (doppelt) habt ihr übernommen 😉
Katrin meint
Stimmt 😉 Du weißt ja: „Diese Leute essen viel!“ Und natürlich vor allem wenn es dann auch noch so gut schmeckt 🙂