Liebe Leser, seit einem Jahr (Gott es geht schnell!) versuche ich, euch einen Einblick in die französische Kultur zu ermöglichen. Dafür erzähle ich kleine Geschichte (und mal Unsinn) über Frankreich und stelle euch meine alltäglichen Rezepte vor.
Wo ist aber die Quiche Lorraine geblieben??? Vielleicht habt ihr im Index schon danach gesucht und keine Spur davon gefunden.
Die Quiche Lorraine ist doch ein Eckpfeiler der französischen Gastronomie! Diese weltbekannte Speise fehlt hier definitiv, das muss ich sofort fixieren.
Das schlimmste ist, dass ich seit dem Anfang dieses Blogs schon welche gebacken habe, und trotzdem noch nichts darüber geschrieben… wie böse 🙁
Jetzt wird es Zeit!
Ihr seid wahrscheinlich schon auf unterschiedliche Quiche-Rezepte gestoßen. Jeder hat seine kleine Variante und natürlich behauptet jeder, seine sei die Beste 😉
Was wäre DIE richtige Quiche? Diese Frage kann ich nicht einfach so beantworten, da es an der Stelle unendliche angeregte Diskussionen gibt… Es sieht so aus, dass die Franzosen nicht mehr genau sicher wissen, wie die traditionnelle Quiche aus Lothringen gebacken werden soll!
Die Geschichte erzählt, dass im 16. Jahrhundert in Lothringen der Kuchen ganz einfach mit Brotteig und einer dünnen Eier-Creme-Masse gebacken wurde. In Rheinfränkisch hießen Kuchen „Kichel“ mit Plural, es waren sicher mehreren Quiches auf einmal zubereitet! Das Wort „Kichel“ glitt mit der Zeit in „Quiche“ ab.
Also ich gebe euch einfach mein Rezept, welches ich mit der Zeit und der Erfahrung angepasst habe. Bisher ist sie bei meinen Bekannten (und besonders die Deutschen) immer sehr gut angekommen.
Ma version personnelle
Quiche Lorraine
Portionen: 6 Personen (Backform 26 cm)
Arbeitszeit: 15 Min / Kochzeit: 40 Min / Gesamtzeit: 55 Min
Zutaten
- 1 Mürbeteig. Hier steht mein 3-Min-Mürbeteig.
- 150 g Crème fraîche
- 100 g Kondensmilch 7,5% oder 10%
- 3 Eier
- 200 g Speckwürfel
- Muskatpulver
- Pfeffer
- (Emmentaler finde ich in diesem Rezept nicht ganz willkommen, ursprünglich gibt’s eh keinen)
Zubereitung
- Backofen auf 180 Grad vorheizen.
- Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem Kreis ausrollen (ca. 30 cm Ø).
Deine Quiche- oder Springform (26 cm) mit dem Teig auslegen, dabei den Rand gut andrücken.
Den Teigboden mit einer Gabel mehrfach einstechen. - Speckwürfel in einer heißen Pfanne ohne zusätzliches Fett kurz anbraten, sie sollen nicht zu viel gegrillt und reduziert sein.
- In einer Schale Eier gut verquirlen (mindestens 30 Sekunden lang)
Crème fraîche und Kondensmilch hinzugeben und verrühren.
Mit viel Pfeffer und ein bisschen Muskatpulver würzen, nochmal mischen. - Speck auf den Quicheboden verteilen.
Die Eier-Creme-Masse darauf gießen. - Im Ofen 35 bis 40 Min backen. Wenn du deine Quiche lieber gelbbraun als goldbraun haben magst, lege einfach nach 25 Min ein Stück Alufolie darauf.
Vor dem Servieren 10 Minuten ruhen lassen, damit die Konsistenz der Masse etwas fester und angenehmer wird.
Ein ideales Rezept für jeden Anlass: zum Abendessen mit Salat, in kleine Stücke als Apéritif, für ein Buffet oder ein Picknick.
Die Quiche Lorraine lässt sich warm wie kalt genießen.
Randbemerkung: Wenn eine Frau „Quiche“ genannt wird, ist das nicht gerade schmeichelhaft, denn Quiche auch ein Schimpfwort auf eine weibliche dümmliche Person ist.
Quelle quiche alors!
Patricia meint
Schmeckt hervorragend 🙂 uns sehr einfach und schnell!
Wenn die Kochtöpfe reden meint
Wenn Patricia das sagt, das heißt es ist richtig! 🙂 Danke! LG