Hallo aus Frankreich! Wir befinden uns gerade an der atlantischen Küste in der Vendée. Warum macht ihr nicht gleich einen kurzen Ausflug mit uns in dieses Departement, woher meine Lieblingsbrioche, die „gâche“ kommt.
Brioche ist ein typisch französischer Frühstücksklassiker aus Hefeteig. Es geht aber nicht nur um „la brioche“, sondern „les brioches“, da sie an jeder Ecke anders gebacken werden.
Die gâche, eine der zahlreichen Spezialitäten aus der Vendée, ist eine Art Brioche mit lokalem Einschlag. Typisch ist der Zusatz von Crème fraîche, Orangenblütenwasser und Rum.
Wegen der Crème fraîche ist das Brot herrlich weich, und wegen der zusätzlichen Aromen schmeckt die gâche noch besser als eine klassische Brioche!
Schon im Mittelalter wurde die gâche von den Familien (oder für die Familien) als festliches Brot zu Ostern gebacken. Erst im neunzehnten Jahrhundert, als Bäcker zu einem richtigen Beruf wird, konnte das rustikalische Rezept durch reichhaltigere Zutaten verbessert werden.
Heute kann man gâche beim Bäcker in der Vendée finden, aber auch in allen französischen Supermärkten, da dieses beliebte Brot in industrielle Menge hergestellt wird.
Das folgende Rezept hat mich absolut überzeugt.
C’est parti!
Gâche vendéenne (Brioche)
Portionen: Grosse Brioche (15 dicke Scheiben)
Arbeitszeit: 20 Min ( + 1 Std Ruhezeit) / Kochzeit: 25 Min / Gesamtzeit: 45 Min ( + 1 Std Ruhezeit)
Zutaten
- 500 g Mehl
- 125 mL Milch
- 2 Eier
- 75 g weiche Butter
- 100 g Zucker
- 20 g frische Hefe
- 1 Prise Salz
- 2 EL (gehäufte) Crème fraîche
- 2 EL Rum
- 2 EL Orangenblütenwasser
- Vanilleextrakt oder Vanillezucker
Zubereitung
- Milch mit Vanille in der Mikrowelle oder in einem Topf leicht aufwärmen.
Zucker und Hefe darin auflösen. - Mehl und Salz in eine grosse Schüssel mischen.
Die Milch und alle andere Zutaten außer der Butter dazugeben. Zuerst mit einem Löffel kräftig rühren, dann mit der Hand 5 Min kneten. Es soll ziemlich weich und klebrig sein! - Dann die Butter unterarbeiten und 10 Min weiterkneten. Entweder lässt du dabei deine Arme klagen oder du bist so glücklich (nicht wie ich), dass du dafür eine Küchenmaschine besitzst 😉
- Den Teig mit einer feuchten Tuch abdecken und an einem warmen Ort etwa 1 Stunde gehen lassen, bis er sein Volumen verdoppelt hat.
- Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche kurz durchkneten, um die Luft daraus zu ziehen.
Jetzt musst du dich für eine Form entscheiden: entweder ein längliches Brot oder ein Zopf (es gibt beide für die gâche). Ich habe einen Zopf gemacht. - Deine wohl geformten Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen (oder in eine Kastenform legen) und zugedeckt nochmal 15 Minuten gehen lassen.
- Den Hefezopf mit Milch bestreichen, wer Lust hat kann noch Puderzucker darüberstreuen.
Im vorgeheizten Backofen bei 200° C (ohne Umluft) auf der 2. Schiene von unten 25 Minuten backen. Die letzten 10 Minuten eventuell mit Alufolie abdecken.
Die Freundin aus der Vendée, die wir gerade besuchen, wird vielleicht beleidigt sein, wenn ich über ihr Departement rede und nicht mal die „mogette“ erwähne. Die mogette ist eine besonders schmackhafte weiße Bohnen, die lokal kultiviert ist.
Also Marion : ich habe das Thema nicht vergessen! Vielleicht kommt sogar später ein Rezept dazu…
Le petit-déjeuner est servi…
Miam, das werde ich bald probieren, ich liebe Brioche in allen Variationen
Liebe Natiline, hoffentlich gelingt es dir und lass euch schmecken! LG