Dieses Gericht bringt uns in die Provence, wo die Leute noch schwatzhafter als die anderen Franzose sind und gerade aus diesem Grund wäre das Rezept der Daube entstanden…
An einem schönen Morgen in der Provence begann eine Bauerin, ein Stück Rindfleisch zu kochen, vergaß es sogleich und ging stattdessen mit einer Nachbarin schwätzen, die heran lief.
Das Fleisch fing an, auf dem Topfboden zu kleben und das typische Geruch erinnerte die Frau an ihre Aufgabe. Um die Schäden zu beseitigen, bedeckte sie ihr Fleisch mit Wasser. Die unverbesserliche Plaudertasche fuhr gleich mit dem Klatsch fort.
Im Laufe des Tages drei Mal hintereinander vergaß sie ihr Rindfleisch, drei Mal hintereinander verdünnte sie ihre Soße.
Zum dritte Mal aus Furcht vor Vorwürfen von ihrem Ehemann und um den Fehlschlag zu verbergen, alles was sie zur Hand hatte fügte sie in den Topf hinzu, nämlich Tomatensoße, Kräuter und Gewürze.
Ich muss also nicht betonen, dass der Ehemann das Gericht sehr lecker fand und nach mehr verlangte.
Und so entstand die daube provençale.
Aromatisch, zart und herzerwärmend ist die daube. Ideal in der kalten Saison, obwohl sie viel Zeit in Anspruch nimmt, lässt sie sich ganz einfach nachkochen.
Wegen der Italiener, die in der Provence siedelten, sind Polenta und danach Macaroni die gewöhnlichsten Beilage zur daube geworden.
Le “bourguignon” du sud!
Provenzalisches Schmorgericht (daube) mit Rindfleisch
Portionen: 6 Personen
Arbeitszeit: 20 Min + 1 Tag / Kochzeit: 5 Std/ Gesamtzeit: ca. 5 Std + 1 Tag
Zutaten
- 1,5 kg Rindfleisch zum Schmoren (mageres Schulterstück, Schwanzstück, Bug)
- 150 g geräucherter Speck
- 4 Zwiebeln
- 4 Möhren
- 4 Knoblauchzehen
- 200 g schwarze Oliven entsteint
- 1 Kräutersträußchen mit Thymian, Rosmarin, Lorbeerblätter, 4 Nelken, 10 zerdrückte Pfefferkörner
- 1/3 TL Muskatpulver
- 1 Flasche guten kräftigen Rotwein aus der Provence
- 1/2 Glas Rotweinessig
- 2 Esslöffel Tomatenmark
- Olivenöl
- Meersalz
Zubereitung
- Am Vortag das Fleisch in gleichmäßig grosse Stücke (5 cm) schneiden.
2 Zwiebeln und Knoblauch hacken, Möhren in dicken Scheiben schneiden.
Diese Zutaten zusammen mit dem Kräutersträußchen, Muskat und Salz in einer grossen Schüßel geben, mit Rotwein und Rotweinessig übergießen und abgedeckt über Nacht im Kühlschrank marinieren lassen. - Einen Tag später die Fleischstückchen aus der Marinade fischen und mit einem Küchenpapier trocken tupfen.
- Die Marinade mit Gewürzen und Gemüse in einem Topf zum Drittel einkochen.
- Den Speck kleinschneiden, die zwei weitere Zwiebel hacken.
- Olivenöl in einem Schmortopf erhitzen und die Fleischstücke darin rundherum scharf anbraten.
Den dünn geschnittenen Speck und die Zwiebeln dazugeben und kurz mitdünsten.
Tomatenmark hinzufügen. - Die warme Marinade mit Gewürzen und Gemüse aufgießen. Soviel warmes Wasser aufgießen, bis das Fleisch bedeckt ist.
Kurz aufkochen, zudecken, bei ganz niedriger Hitze 4 bis 5 Stunden köcheln lassen. - Die Oliven kurz vor dem Ende der Kochzeit zugeben.
- Mit Macaronis servieren.
Tipp: Noch besser schmeckt es, wenn man nach 3-4 Stunden das Gericht abkühlen lässt und danach nochmals 2-3 Stunden schmort.
Bien mijoté…
Kommentar verfassen